Wiener Dialoge

WIENER DIALOGE
Gespräch im Vorübergehen mit WALULISO
»Wie geht‘s dem Frieden?«
»Solang i leb, werd i weitermachen. I bin draufkommen,
je mehr ma die Menschen betrügt,
desto freundlicher küssen s‘ dir die Hand.«

13 A
»Was i net kenn, iß i net.«
»Was i net seh, glaub i net.«

IN DER TRAMWAY
»Wollen S‘ ihna niedasetzn?«
»Wollen S‘ net Sie ihna niedasetzn?«
»I glaub, Sie san wahrscheinlich um a paar Tag älta als i.«
»I bin 76.« »I bin a 76.«
»Wann san S‘ denn 76 gwordn?«
»Im August.«
»I im April, da müssen S‘ ma no Zigarettn holn.«

IM HAUSFLUR
»Ich habe die Telefonbücher für Ihre Eltern übernommen«. sagte der überaus
dicke Mann von der 2. Stiege. »20 Schilling sind sie mir schuldig!«
»Aber die Gebühr geträgt nur 16 Schilling«, erwiderte ich darauf.
»Wenn sie so ein Schnorrer sind, daß sie dem Telefonbuchüberbringer nicht
einmal ein Trinkgeld geben«
»Das ist ja wohl meine Sache. Sind s‘ net so frech!«
»Ich bin frech? Wissen s‘ was, schieben sie sich Ihnen die 20 Schilling in den Arsch!«

GESPRÄCH ZWISCHEN KÜNSTLER UND KUNSTBRAUT
Kunstbraut: »Deine Bilder sind scheußlich. Deine Texte sind scheußlich.
Du bist scheußlich!«
Künstler: »Und das soll mich treffen?«